Strafverteidigung ist mein Job…
Arbeitsstrafrecht – Wenn der Arbeitsalltag strafrechtliche Relevanz erlangt
Das Arbeitsstrafrecht ist ein komplexes Rechtsgebiet, das sich mit Straftaten und Ordnungswidrigkeiten im Zusammenhang mit dem Arbeitsleben befasst. Es schützt sowohl die Rechte der Arbeitnehmer als auch die Interessen der Arbeitgeber und der Allgemeinheit.
Welche Delikte fallen unter das Arbeitsstrafrecht?
Das Arbeitsstrafrecht umfasst eine Vielzahl von Delikten, darunter:
- Diebstahl
- Unterschlagung
- Vorenthalten und Veruntreuen von Arbeitsentgelt: z.B. Nichtzahlung von Löhnen und Gehältern, Hinterziehung von Sozialversicherungsbeiträgen
- Lohnsteuerhinterziehung: z.B. Nicht abführen von Lohnsteuer
- Illegale Beschäftigung und Schwarzarbeit: z.B. Beschäftigung von Arbeitnehmern ohne gültige Arbeitsgenehmigung, „Schwarzarbeit“ ohne Anmeldung und Abführung von Steuern und Sozialversicherungsbeiträgen
- Verstöße gegen den Arbeitsschutz: z.B. Missachtung von Sicherheitsvorschriften, gefährliche Arbeitsbedingungen
- Diskriminierung: z.B. Benachteiligung von Arbeitnehmern aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder ihres Geschlechts
- Betriebsspionage und Geheimnisverrat: z.B. Verrat von Betriebsgeheimnissen an Konkurrenten
- Korruption: z.B. Bestechung und Bestechlichkeit im geschäftlichen Verkehr
Wer ist vom Arbeitsstrafrecht betroffen?
Sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber können im Rahmen des Arbeitsstrafrechts betroffen sein. Auch Personalverantwortliche, Geschäftsführer und leitende Angestellte können für arbeitsstrafrechtliche Verstöße zur Verantwortung gezogen werden.
Welche Strafen drohen?
Die Strafen für arbeitsstrafrechtliche Verstöße können von Geldstrafen bis hin zu Freiheitsstrafen reichen. Auch Nebenfolgen wie z.B. der Verlust der Arbeitserlaubnis oder ein Berufsverbot sind möglich.
Was können Sie tun?
- Prävention: Informieren Sie sich über die relevanten arbeitsstrafrechtlichen Vorschriften und sorgen Sie für deren Einhaltung in Ihrem Unternehmen.
- Schulungen: Schulen Sie Ihre Mitarbeiter zu arbeitsstrafrechtlichen Themen.
- Compliance: Etablieren Sie ein Compliance-System in Ihrem Unternehmen, um arbeitsstrafrechtliche Risiken zu minimieren.
- Rechtliche Beratung: Holen Sie sich im Zweifel rechtliche Beratung von einem spezialisierten Anwalt für Arbeitsstrafrecht.
Beiträge rund um das Arbeitsstrafrecht:
Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall – Beweiswert ärztlicher Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen
Das Bundesarbeitsgericht hat in seiner Entscheidung vom 18.9.2024 (5 AZR 29/24) bezüglich einer von einem Arbeitnehmer vorgelegten ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung festgestellt, dass der Arbeitgeber den Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen des Klägers erschüttert…
Mutterschutz: 266 oder 280 Tage schwanger?
Das LAG Baden-Württemberg hat in seinem Urteil vom 1.12.2021 (4 Sa 32/21) die Entscheidung des Arbeitsgerichts, das anders als das Bundesarbeitsgericht eine durchschnittliche Schwangerschaftsdauer von 266 unterstellt, gestützt und die…
Beweiskraft einer Postzustellungsurkunde bei Ersatzzustellung
Nach § 180 ZPO kann eine Zustellung, sofern der Empfänger nicht angetroffen wird pp. auch durch Einlegen in den Briefkasten zugestellt werden. Eine solche Ersatzzustellung setzt grundsätzlich voraus, dass eine…
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Belehrung über Rechtsmitteleinlegung in elektronischer Form
Rechtsmittelbelehrungen unter arbeitsgerichtlichen Entscheidungen haben auch über die Möglichkeit (mehr …)
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Prozessunfähigkeit wegen Querulantenwahns?
Nun, so jedenfalls überschreibt das LAG Hamburg die zu seiner Entscheidung vom 9. August 2017 (3 Sa 50/16) aufgestellten Leitsätze: (mehr …)
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Haftantritt berechtigt Arbeitgeber nicht unbedingt zur Kündigung
In dem vom Arbeitsgericht Ulm am 2.7.2015 entschiedenen Fall (2 Ca 411/14) hatte der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis ordentlich gekündigt und als Kündigungsgrund die Haftstrafe von drei Jahren und drei Monaten…
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Zustellung demnächst nach 19 Monaten kann die Verjährung hemmen
Die Zustellung einer Klageschrift hemmt die Verjährung, wenn die Klage vor Ablauf der Verjährungsfrist eingereicht und demnächst im Sinne des § 167 ZPO zugestellt wurde. Im vorliegenden Fall war die…
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Auch per Fax ist Berufung nur mit leserlicher Unterschrift wirksam
Zu einem Urteil ging ein Telefax in der Briefannahmestelle des LAG Berlin-Brandenburg ein, das als Absenderbezeichnung P. G.-W. auswies. Auf der zweiten Seite dieses Faxes waren oberhalb und seitlich der…
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ELStAM: Rund 41.000.000 Arbeitnehmer erhalten Post
Zum 1. Januar ist es soweit: Die bisherige Papier-Lohnsteuerkarte wird durch die elektronische Lohnsteuerkarte ersetzt. (mehr …)
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Urlaubsanspruch ist nicht vererblich
In dem vom BAG in dem Verfahren 9 AZR 416/10 am 20. September 2011 entschiedenen Fall hatten die Erben eines verstorbenen Arbeitnehmers den Arbeitgeber auf Abgeltung, also Auszahlung, des am…
Freiheitsstrafe rechtfertigt personenbedingte Kündigung des Arbeitsverhältnisses
In dem vom Bundesarbeitsgericht am 24.3.2011 entschiedenen Verfahren (2 AZR 790/09) hatte der Arbeitgeber seinen Arbeitnehmer personenbedingt gekündigt, nachdem dieser zu einer mehrjährigen Freiheitsstrafe verurteilt worden war. (mehr …)
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Gewissensentscheidung am Arbeitsplatz: Beim Vertrieb von Alkohol helfe ich nicht!
In dem vom BAG am 24.02.2011 entschiedenen Fall (2 AZR 636/09) hatte ein Arbeitgeber einen Arbeitnehmer gekündigt, der sich unter Berufung auf seinen Glauben geweigert hatte, alkoholische Getränke in Regale…
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