Staatsanwaltschaft und Ermittler des Hanauer Betrugskommissariates sollen am Montag dieser Woche in Bruchköbel auf Grundlage entsprechender Durchsuchungsbeschlüsse die Kanzleiräume einer 50-jährigen Rechtsanwältin durchsucht haben.
Die Rechtsanwältin soll im Verdacht stehen, in mehr als 20 Fällen ihre Mandanten betrogen zu haben. So soll sie vor allem überhöhte Vorschüsse und Barzahlungen vereinnahmt und sodann nicht abgerechnet haben. Desweiteren habe sie auch hohe Geldbeträge für angebliche Sicherheitsleistungen oder Verfahrensbeschleunigungen vereinnahmt.
Die geschädigten Mandanten hätte sie zum Teil mit ungedeckten Schecks oder mit Rückzahlungsversprechen hingehalten – die Kriminalpolizei beziffert den inzwischen eingetretenen Vermögensschaden auf mehr als 250.000 Euro.
Zunächst hätten sich viele der vermeintlich Geschädigten bedeckt gehalten. Die meisten seien im Rechtsstreit unerfahren und hätten „ihrer“ Anwältin einen Vertrauensvorschuss eingeräumt.
Seit rund einem Jahr seien jedoch vermehrt Beschwerden bei der Rechtsanwaltskammer eingegangen, so dass der Anwältin mittlerweile die Zulassung entzogen worden sein soll.
Bei der Durchsuchung der Kanzleiräume sollen drei Umzugskisten mit Mandantenunterlagen sichergestellt worden sein, die nun ausgewertet werden müssen. Ein erster Einblick soll jedoch ergeben haben, dass Beweismittel enthalten sein dürften, die die Tatvorwürfe erhärten könnten.
Quelle: PP Südosthessen